Harmonie und Dissonanz im Coaching

Montag, 19. September 2011 16:08


Wie muss der perfekte Coach sein? Dynamisch, überzeugend, humorvoll…? Vor allem gut gestimmt.  Wie klingt das für Sie?


Der Coach ist kein Dirigent, er ist Verstärker. In Fachkreisen hat sich dafür der Begriff des Sounding Board etabliert. Der Klangboden eines Klaviers verstärkt die Schwingungen der Saiten, die der Pianist erzeugt.  Erst durch diese Verstärkung kann der Pianist deutlich erkennen, wo in seinem Spiel Verbesserungspotenziale liegen. Ein guter Coach macht genau das: Er spiegelt dem Coachee sein Verhalten in relevanten Situationen wieder.

Dabei ist es nicht die erste Voraussetzung des Spiegelnden, dass er sofort und im Detail versteht, was der Künstler macht. Es ist im Gegenteil sehr oft hilfreicher, wenn der Coach eine natürliche Naivität ins Spiel bringt und wie ein Hofnarr, unliebsame und freche Fragen stellt, die den Coachee zur Richtig-Fertigung anspornen.

Damit dieses Kunststück gelingt, bedarf es eines hohen Maßes an Sensibilität und Vertrauen. Niemand kommt so nahe an den Akteur heran wie sein Verstärker. Uneingeschränkte wechselseitige Wertschätzung ist das Fundament dieser Zusammenarbeit. Beziehung schafft Vertrauen und erlaubt…

Dissonanzen . Die sind unbedingt erwünscht. Es ist die Aufgabe des Sounding-Boards authentisch zu verstärken. Ohne Fehler kein Wachstum, ohne Dissonanz kein Coachingerfolg. Wasch mich, aber mach mich nicht nass, erzeugt oberflächliche Harmonie.

Nützliche Sounding Boards sind:

1.       Offen für alle Themen (Hören Sie auf Privat und Beruf künstlich zu trennen!)
2.       Unvoreingenommen
3.       Dissonanzfreudig
4.       Konstruktiv
5.       An der nächsten Harmoniestufe im Coachee interessiert

Also: Wie wäre es mit einer Klangprobe?

©2010 Personalentwicklung 3000 Thomas Lang, Berlin