Montag, 21. März 2016 12:25
Der Begriff des Feel Good Management macht die Runde. Unternehmen, die in die Mitarbeiterzufriedenheit investieren, sind die Hits auf dem Aktienmarkt.
Eine Studie von Alex Edman von der London Business School liefert (auf den ersten Blick) eindeutige Ergebnisse. Der Wissenschaftler verglich die Investition der erfolgreichsten amerikanischen Unternehmen mit ihrer Performance an der Börse. Das Resultat: Wer einen Kicker in die Cafetaria stellt, wird Meister in der Start-up-Liga. Schön wärs. Es ist ein wenig komplizierter. Die Gewinner-Firmen pflegen eine wertschätzende Unternehmenskultur, sie bieten den Mitarbeitern persönliche Entwicklungspfade und sie schulen die Kompetenzen ihrer Führungskräfte. In der Konsequenz schlagen sie die Konkurrenz jährlich (!) um 3.8 Prozent Gewinnpunkte. Wenn das kein Argument für Personal- und Organisationsentwicklung ist!
Wie es sich für einen Wissenschaftler gehört, blieb Edman aber skeptisch. Mögliche Einflussvariablen wie Unternehmensgröße hatten keinen Einfluss. Der internationale Vergleich führte aber auf eine interessante Spur und…beispielsweise nach Deutschland.
Der Zusammenhang Mitarbeiterzufriedenheit und Unternehmenserfolg zeigt sich nämlich nicht in allen Ländern. In Deutschland beispielsweise tritt er nicht auf. Der Grund: Dank gesetzlicher Regellungen, die die Mitarbeiter schützen (Arbeitszeit, Vereinbarkeit von Beruf und Familie etc.), geht es den Menschen in Deutschen Unternehmen schon so gut, dass zusätzliche Investitionen in die Mitarbeiterzufriedenheit weitgehend verpuffen. Der Kicker hat in unserem Land also ausgedient?
Nur für die erste Halbzeit! Tatsächlich erwirtschaften Unternehmen hierzulande durch ein Feel Good Management keinen zusätzlichen Gewinn. Andererseits verlieren sie aber auch nichts dabei oder anders formuliert: Eine positive Unternehmenskultur oder Führungskräfte, die sich um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter Gedanken machen (Gesunde Führung) sind zunächst nicht viel besser, aber, gemessen an wirtschaftlichen Kennzahlen, genauso gut wie Unternehmen, die das nicht tun. Es besteht allerdings die berechtigte Hoffnung, dass sich im Zuge des demographischen Wandels und des erwarteten Fachkräftemangels eine beständig hohe Mitarbeiterzufriedenheit doch noch überdurchschnittlich auszahlt. Mitarbeiter, die sich dauerhaft auf der Arbeit wohl fühlen und einen Sinn in ihrer Arbeit erkennen, bleiben länger gesund und leistungsfähig. Sie locken durch ihr positives Beispiel hochqualifizierte Kollegen an, die sich genau danach sehnen.
Deutschland darf stolz auf seine arbeitsrechtlich gesicherten Wettbewerbsvorteil sein und es sich damit gut gehen lassen. Frei nach dem Motto: Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, wir steigern das Brutto-Feel-Good-Produkt.
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