Dienstag, 27. März 2018 20:15
Nur wer sich selbst führen kann, kann auch andere führen. So lautet eine der Grundregeln für angehende Führungskräfte. Damit dieses Selbst-Management gelingt, bedarf es Disziplin. Führung bedeutet auch Arbeit an der eigenen Persönlichkeit.
Doch diese Anstrengung macht in vielerlei Hinsicht Sinn. Zahlreiche Studien belegen, dass Menschen mit ausreichender Selbstkontrolle stabile soziale Beziehungen haben, psychisch und körperlich gesünder sind und einen höheren sozialökonomischen Status erreichen. Selbstdisziplin ist – vereinfacht gesagt – der Fingerabdruck des Erfolgs.
Sie hilft aber nicht nur dem Einzelnen. Sie trägt auch zum ökonomischen Erfolg von Unternehmen bei. Mitarbeiter mit Selbstdisziplin schaden der Organisation nachweislich weniger durch Missbrauch von Arbeitsmitteln oder der Durchsetzung des Arbeitsalltags mit arbeitsfremden Aktionen. Stichwort: Surfen im Internet.
Wie lässt sich Selbstdisziplin nun am besten fördern? Die Antwort lautet: Umwelt, Routine, Unterbrechung.
Tatsächlich gibt es wie vielen Bereichen auch hier einen situativen und einen personenbezogenen Ansatz. Äußerer Druck durch die Umweltbedingungen kann Risiken für Kontrollverlust minimieren. Am besten man gestaltet seine Umwelt so, dass sie ein wünschenswertes Verhalten erleichtert und ein unerwünschtes erschwert. Das Sperren von ablenkenden Webseiten macht es unmöglich, seine Zeit damit zu verplempern. Behaglich gestaltete Aufenthaltsräume laden Mitarbeiter dazu ein, miteinander zu kommunizieren und das Wir-Gefühl zu stärken. Unternehmen, die es mit der Work-Life-Balance der Führungskräfte ernst nehmen, verbieten die Nutzung des Geschäftshandys im Urlaub.
Eine Art Zwitter von Situationsgestaltung und Persönlichkeitstraining bilden Routinen. Wenn Menschen bestimmte Tätigkeiten, insbesondere unangenehme, zu bestimmten Zeiten immer wieder ausführen und sich danach „belohnen“, entfällt schon bald der Entscheidungsaufwand. Die Handlung wird zur Gewohnheit und erfordert kaum noch Selbst-Disziplin und äußeren Druck.
Auf der persönlichen Ebene führt Unterbrechung zum Erfolg. Sie stellt quasi eine Umkehrung der Routine dar. Bewusstes Unterbrechen von eingeschliffenen Handlungsweisen plus Alternativen stärkt die eigene Handlungskompetenz. Ein Beispiel: Sie machen üblicherweise als erstes Kaffee, dann Zucker und schließlich Milch in ihre Tasse. Brechen Sie diese Gewohnheit auf und starten Sie mit der Milch. Dann der Kaffee. Am Schluss der Zucker. Das Training von Aufmerksamkeit und Handlungskontrolle durch die Veränderung von Routinen stärkt das Selbstbewusstsein und die Selbstdisziplin. Es wird dazu führen, dass sie auch in anderen Bereichen, weniger dem Impuls des Augenblicks folgen und sich stattdessen auf langfristige Ziele orientieren.
Selbstdisziplin hilft alte, unerwünschte Routinen zu knacken und neue erwünschte zu etablieren. Anstatt heikle Aufgaben vor sich her zu schieben, bis sie nur unter Zeitdruck und mit hohem Fehlerrisiko erledigt werden, schaffen Sei bei Zeiten klare Verhältnisse. So bleibt kein Platz mehr für Prokrastination (Aufschieben) und das Leben fühlt sich bald viel leichter an.
Und wer so an sich selbst arbeitet und führt, kann auch authentisch andere führen. Er wirkt vertrauenswürdig, weil er Führung vorlebt. Eine echte Führungspersönlichkeit erkennt man am Fingerabdruck der Selbstdisziplin. Beindruckende Personalentwicklung an der Zahl 3000 und inspirierenden Gesprächen.
©2010 Personalentwicklung 3000 Thomas Lang, Berlin