Heul doch, Chefin!

Mittwoch, 12. August 2020 09:07

Männer weinen heimlich, singt Herbert Grönemeyer in seinem Hit „Männer“. Tatsächlich ist es für viele Menschen, Männer wie Frauen, ein Tabu, öffentlich zu weinen. Gesellschaftliche Restriktionen verhindern so, daß viele Menschen in den Genuß der positiven Wirkungen dieser Selbstöffnung kommen. Auch und gerade Führungskräfte.

Wissenschaftlich betrachtet sollte es eigentlich eine Schule des Weinens geben, denn Tränen helfen, das psychische Gleichgewicht zu finden und reduzieren Stress. Es gibt viele gute Gründe, die dafür sprechen, seinen Gefühlen öfters freien Lauf zu lassen.

Wer weint, hört auf seine Emotionen zu verstecken. Er löst den inneren Druck, den das Verstellen mit sich bringt. Damit hat er mehr Energie zur Verfügung, sein Leben ganz praktisch positiv zu verändern.

Wer weint und schluchzt, verliert kurzzeitig die Kontrolle, doch dieses Wanken bewirkt langfristig, daß der stockende Atem seinen natürlichen Rhytmus wiederfindet und natürlich fließt. Das Weinen ist ein reinigendes Gewitter für den Atem. Danach kann man tief durchatmen und sich erfrischt an die Arbeit machen.

Gereinigt werden auch die Augen, denn in der Tränenflüssigkeit befindet sich antibakterielles Lysozym. Wenn sich der Tränenschleier hebt, sieht man wieder klarer.

Die Weisheit des Körpers wirkt auch über den Hormon-Cocktail, der ausgeschüttet wird. Wer weint, kann Schmerzen dank körpereigener schmerzstillender Substanzen besser aushalten. Nicht selten führen sie über den Schmerz hinaus ins Glück. Die so genannten Glückshormone, Endorphine, sprudeln reichlich während des Weinens und danach.

Kein Wunder, daß man sich danach entspannter fühlt. Schon Babies weinen sich in den Schlaf und auch für erwachsene Menschen sind Tränen ein bewährtes Einschlafmittel.  Am nächsten Tag sieht die Welt dann ganz anders aus. Das Chaos der Gefühle ordnet sich und man hat wieder neuen Schwung. Körper und Geist haben sich regeneriert.

Das wiedererwachte Lachen zieht womöglich andere Menschen an. Lächeln und Weinen sind damit gar nicht so verschieden. Beides sind wichtige soziale Signale. Ein Lächeln sagt: Es geht mir gut. Die Tränen rufen nach Hilfe und ermöglichen es anderen, auf einen zuzugehen und zu unterstützen.

Viele Menschen weinen heimlich, weil sie denken, Tränen seien ein Zeichen von Schwäche. In Wahrheit demonstrieren sie Innere Stärke und den Mut, zu seinen Gefühlen zu stehen. Der Weg der Tränen ist der Weg des Helden, der seinen Weg geht. Einer echen Führungskraft eben, die im Idealfall auch eine Meisterin der Tränen ist. Emotionale Intelligenz, ein klarer Blick und autthentische Kommunikation sind DIE Grundlagen guter Führung.

Personalentwicklung 3000 bietet Teamtrainings mit viel Leidenschaft. Sie schweißen eine Mannschaft dauerhaft zusammen. Die Trainings- und Coachingansätze sind natürlich wissenschaftlich fundiert. Sie sind aber auch emotional intelligent. Tränen fließen selten und wenn doch, fühlen sich danach alle klarer und stärker.

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