Corporate Volunteering: Eine Chance für Talente

Montag, 20. Oktober 2008 13:23

Assessment-Center und Potenzialanalysen sind Werkzeuge, um Talente für das Unternehmen zu gewinnen . Doch was geschieht danach? Wie fördert man das Potenzial der Menschen, wenn man es einmal erkannt hat? Ein aktueller Ansatz plädiert für die "Personalentwicklung der Guten Tat“.

Die Chance, ein entsprechendes Betätigungsfeld zu finden, bietet der Marktplatz Gute Tat, der am 12. November in den Räumen der KMPG-Zentrale in Berlin stattfindet (www.gute-tat.de). Dieses Forum hat den Zweck, soziale Organisationen und Wirtschaftsunternehmen miteinander in Kontakt zu bringen. Im offenen Austausch auf dem Marktplatz ist es das Ziel, Wege der wechselseitigen Unterstützung zu finden. Die Unternehmen liefern Sachspenden, Beratung, Service-Leistungen oder Manpower für das soziale Engagement und die sozialen Einrichtungen revanchieren sich mit ihrem Know-how .

Corporate Volunteering nennt sich dieser Ansatz. Wirtschaftsunternehmen engagieren sich sozial. Sie setzen Zeichen für eine Wirtschaft, die sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist. Zusätzlich schärfen Sie ihr Profil als attraktiver sozial engagierter Arbeitgeber. Ein Nutzen, der bei der Gewinnung und Bindung von Talenten immer größere Bedeutung erlangt. So bevorzugen laut einer Studie von Martin Blumberg und Veronica Scheubel (2007) 60% der Befragten bei gleichen Arbeitsbedingungen ein Unternehmen, das sich gesellschaftlich engagiert. 40% geben sogar an, dass sie bereit wären, einen niedrigerer bezahlten Job anzunehmen, wenn damit die Möglichkeit der Freiwilligenarbeit während der Arbeitszeit verbunden ist. In Zeiten der zunehmenden Knappheit an Fach- und Führungskräften stellt sich die soziale, menschliche Ader der vermeintlich rücksichtlosen Wirtschaftsunternehmen somit als entscheidende Größe im „War for talents“ heraus.

Was sich zunächst als gutmütige Investition der Unternehmen präsentiert, erlaubt aber auch eine effektive und kostengünstige Personalentwicklung. Aufbauend auf Maßnahmen der Personaldiagnostik folgen oft Trainings, Coachings, Job-Rotation, Job-Enlargement, Hospitation und Projekte, in denen die Mitarbeiter neues lernen und sich persönlich wie fachlich weiterentwickeln sollen. Genau dies kann im Rahmen von Corporate Volunteering Programmen auf gemeinnützige Art und Weise geschehen.

Das soziale Engagement bietet das ideale Lern- und Experimentierfeld. Mitarbeiter der Wirtschaftsunternehmen lernen soziale Verantwortung übernehmen. Sie entwickeln ihre sozialen kommunikativen Fertigkeiten. Junge Führungskräfte haben die Chance, sich einfühlsame Gesprächsmethoden anzueignen, Gruppen zu moderieren und soziale Projekte im Dienste Bedürftiger gemeinsam mit der eigenen Persönlichkeit zu fördern.

Wie bei allen Entwicklungsmaßnahmen gilt natürlich auch hier, dass eine genaue Analyse des Entwicklungsbedarfs mit einer klaren Zielsetzung kombiniert werden muss. Regelmäßige Evaluationspunkte kontrollieren den Entwicklungsfortschritt.

Der Gute-Tat-Marktplatz ist nun die perfekte Plattform, um einen ersten Kontakt mit sozialen Einrichtungen anzubahnen. Circa 60 Einrichtungen präsentieren sich dort mit Ihrem sozialen Engagement. Die Wirtschaftsunternehmen haben die Gelegenheit, ein Projekt auszuwählen, das sie selbst als lohnend ansehen und das ihren Interessen des Personalmarketings und der Personalentwicklung dient.

Am 12.10., ab 16.30, werde ich im Dienste von concept social (www.conceptsocial.de) anwesend sein, um Projekte vorzustellen, die alkoholkranken Menschen helfen, eine neue Unterkunft zu finden und wieder Fuß im Berufsleben zu fassen. Wir werden auch diverse Hilfsprogramme für Menschen mit sozialen Ängsten und Outdoor-Programme für Jugendliche aus sozial schwachen Familien vorstellen.

Wenn Sie sich persönlich oder als Unternehmen sozial engagieren wollen, so ist dass Ihre Chance für Talente.

Gerne stehe ich auch vor und nach der Veranstaltung für Auskünfte bereit.

In Zeiten der zunehmenden Knappheit an Fach- und Führungskräften stellt sich die soziale, menschliche Ader der vermeintlich rücksichtlosen Wirtschaftsunternehmen somit als entscheidende Größe im „War for talents“ heraus.