Montag, 09. Mai 2011 12:29
Zielvereinbarungen sind ein heißes Eisen. Nicht selten führen sie in Unternehmen zu Konflikten. Der Grund: Realitätsferne und die Fantasie unbegrenzten Wachstums. Wenn Sie erfolgreich Zielen wollen, reicht es nicht aus, SMART zu sein. Sie sollten auch wissen, was damit gemeint ist.
Die so genannte SMART-Formel hat in vielen Unternehmen Einzug gehalten. KPMG beispielsweise trimmt seine Finanzexperten damit auf Erfolg. SMART steht für sinnesspezifisch, messbar, machbar (achievable), passend (reliable) und Termin. Gute Ziele sollten - vereinfacht gesagt - vorstellbar sein, das Ergebnis an Zahlen ablesbar, in der Kontrolle der Agierenden liegen, in Bezug auf Instrumente, Zeit und soziale Unterstützung tatsächlich erreichbar sein und mit einem eindeutigen Termin versehen werden. Hört sich eigentlich ganz einfach an. Das Problem liegt häufig im Bereich der persönlichen Kontrolle.
Das vorliegende Schaubild zeigt Ihnen, worin Sie wirklich Kontrolle haben. Kontrolle heißt, es liegt ausschließlich in ihrer Macht, diesen Bereich zu steuern. Die Wahrheit ist, dass sie nur über sich selbst ein Höchstmaß an Kontrolle haben. Da helfen auch keine ausgefeilten Trainings in Gesprächs- oder Mitarbeiterführung. Sie können andere Menschen nicht wirklich kontrollieren. Sobald Sie es versuchen, werden Ihre Probleme wachsen. Anregungen geben, Wünsche äußern – ja, das geht, doch was der andere daraus macht, das können Sie nicht bestimmen. Hüten Sie sich also vor Allmachtsdenken.
Viele Verkäufer beispielsweise leiden unter diesem begrenzten Einfluss. Sie machen vielleicht alles richtig. Sind einfühlsam, kompetent und engagiert, aber wenn sie Pech haben, treffen sie auf Menschen, die einfach nicht kaufen und das hat nichts mit ihnen zu tun.
Ähnliche Situationen gibt es im Privatleben. Vielleicht bemühen Sie sich seit Jahren und Jahrzehnten, das Verhältnis zu ihren Eltern zu verbessern. Umsonst. Und es ist womöglich gar nicht ihre Schuld, denn man kann andere Menschen trotz hohem Energieeinsatz und viel gutem Willen einfach nicht steuern wie Marionetten.
Ihr Einfluss nimmt ab, je weiter Sie in den Ringen nach Außen wandern. Das System können Sie langfristig eventuell beeinflussen. Das Universum und seine Gesetze werden sich dem bis in alle Ewigkeit widersetzen.
Und was bedeutet das für Zielsetzungen. Vernünftige Ziele, die motivieren, konzentrieren sich auf den Bereich des persönlichen Menschlichen Einflusses. Was also kann man beeinflussen? Richtig: Das eigene Handeln, Denken und Fühlen. Dafür trägt man Verantwortung. Es ist also sinnvoll sich Ziele zu setzen, die sich auf bestimmte Handlungen beziehen, die sie selbst ausführen können. Wenn man zusätzlich seine Gefühle und Gedanken in Zaun hält (= Emotionale Intelligenz), bleibt die Motivation wach und mit etwas Glück macht sich ein wohl geplanter Effekt auch bei anderen bemerkbar.
Wenn ein Verkäufer täglich 10 solide Geschäftskontakte macht und dabei Kopf und Herz einsetzt, sollte es mit dem Teufel zugehen, wenn er keinen Erfolg hat. Sicher ist es aber nicht. Wenn Sie immer wieder auf einen Menschen zugehen und sich Mühe geben, seine Bedürfnisse zu verstehen, wäre es höchst erstaunlich, wenn dieser Mensch ihnen nicht entgegen kommt. Möglich ist es aber.
Die Regel lautet also: Machen Sie Ziele, deren Erreichung sie wirklich kontrollieren können. Ziele, die sich auf das beziehen, was sie tun können.
Kennen Sie diesen Witz: Ein Mann ging täglich in die Kirche und betete zm lieben Gott, er möge ihn im Lotto gewinnen lassen. Das ging so Jahr ein Jahr aus. Der Mann wurde nicht müde, um den Lottogewinn zu beten.
Nach vielen, vielen Jahren, er war mittlerweile alt und grau geworden, kniete er wieder in der Kirche: „Lieber Gott, bitte, bitte, lass mich eine Million im Lotto gewinnen.“
Stille.
Der Mann wiederholte sein Gebet.
Stille.
Der Mann betete wie üblich weiter. „Bitte, bitte, lieber Gott, lass mich im Lotto gewinnen. Bitte, bitte, lieber…“
Plötzlich erschien ein gleisendes Licht am Himmel und eine mächtige Stimme brüllte: „Verdammt! Dann kauf dir doch endlich ein Los!“
Wenn Sie Ziele haben, überlegen Sie, was Sie tun können. Den Rest überlassen Sie dem lieben Gott.
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