Mittwoch, 22. Juni 2016 12:31
Welche Eigenschaft sagt den Berufserfolg am besten voraus? Dem augenblicklichen Stand der Forschung nach ist es der IQ (Intelligenz-Quotient). IQ-Tests in Assessment-Centern haben also eine wissenschaftliche Begründung. Und wie sieht es mit der Persönlichkeit aus? Tatsächlich belegen neueste Forschungen, das Persönlichkeitsmerkmale – gemessen in einer Kombination aus Selbst- und Fremdeinschätzung – der Intelligenz den Rang ablaufen könnten*. Intelligenz vs. Persönlichkeit? Willkommen in der Arena des Assessments.
Mit der Arena ist in diesem Fall nicht nur der Konferenzraum gemeint, in dem die Kandidaten vor den Augen der Assessoren Rollenspiele aufführen. Der Begriff Arena geht auf John Luft und Harry Ingham zurück. Wer schon einmal ein Kommunikationstraining besucht hat dem wird das so genannte Johari-Fenster geläufig sein.
Es unterscheidet 4 Quadranten. Relevant für das Urteil im Assessment-Center und die Treffsicherheit bei der Prognose des Berufserfolges ist jener öffentliche Bereich, der für den Teilnehmer und die Beobachter sichtbar ist. Die so genannte Arena.
Wie schätzt die Führungskraft in spe zum Beispiel ihre wahrnehmbare Durchsetzungsfähigkeit ein? Und zu welchem Ergebnis kommen die Assessoren nach Gruppendiskussion, Präsentation, Mitarbeitergespräch und Persönlichkeits-Interview? Wenn man diese Werte vergleicht und zusammenfasst hat man einen harten Konkurrenten im Kampf um die prognostischen Validität. Dabei gilt: Je spezifischer das Merkmal in Zusammenhang mit dem zukünftigen Aufgabenfeld steht, umso besser sagt es die Leistung darin voraus. Das spezifische Merkmal Extrovertiertheit gibt Auskunft über den Erfolg in der Führungsrolle. Untersucht man emotionale Stabilität, lässt sich Geduld bei der Arbeit gut voraussagen.
Sie suchen eine durchsetzungsfähige und zugleich einfühlsame Führungspersönlichkeit mit hohem Commitment und strategischer Intelligenz? In der Arena des Assessments darf sich jeder (mehr oder weniger) selbstbewusst auf die Brust klopfen. Das Publikum applaudiert, raunt oder schüttelt skeptisch das Haupt. Selbstreflexion zählt dabei doppelt, denn die Aussagekraft von Persönlichkeitsmerkmalen wächst, wenn Beobachter und Kandidaten in ihrer Einschätzung übereinstimmen. Dort wo sie eine gemeinsame Wellenlänge finden, lässt sich der Erfolg mit Sicherheit anpeilen.
Assessment-Center sind gut. Mit Fremd- und Selbstbewertung sind sie noch besser.
Bessere Potenzialanalysen, Trainings und Coachings finden Sie hier.
* Wirtschaftspsychologie aktuell 01/2016. M. Kholin und G. Blickle: Persönlichkeit sagt Leistung voraus.
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