Sonntag, 22. März 2020 13:39
Wahrscheinlich haben noch nie so viele Menschen auf der Welt im Home-Office gearbeitet wie jetzt gerade in der Zeit der Virus-Krise. Für viele ist diese Form der Arbeit Neuland. Das kann zu Unsicherheiten und Fehlern führen. Durch die Beachtung einiger weniger Regeln, kann die Heimarbeit aber tatsächlich sehr effektiv sein und die Work-Life-Balance fördern.
Drei Dinge sind besonders wichtig, um ein erfolgreicher New Worker zu werden. Frank Sinatra singt, wer es in New York schafft, der schafft es überall. Die eigenen vier Wände sind das New York für die nächsten Wochen und damit man es schafft, sollte man folgendes berücksichtigen. Zeit, Raum und der Mensch sind die entscheidenden Erfolgsfaktoren.
Pausen sind zentral. Unzählige Studien belegen, daß Menschen, die von zu Hause arbeiten, nicht zu wenig, sondern zu viel arbeiten. Wir leben in Zeiten, in den die Wissenschaft der entscheidende Impulsgeber ist. Psychologen meinen, daß der Mensch 57 Minuten konzentriert arbeiten kann. Danach nimmt die Aufmerksamkeit stetig ab. Wer eine kurze Pause, circa 14 Minuten, einlegt, regeneriert. Am besten man kauft sich einen Wecker oder stellt sein Smartphone über den Timer entsprechend ein. 57 Minuten Konzentration + 14 Minuten Ablenkung = 100% effektives Home-Office.
Neben der Zeit spielt der Raum eine wichtige Rolle. Erfolgreiche Spinner wie Walt Disney reservierten sich Räume für bestimmte Prozesse. Ein Raum war den fantastischen Ideen vorbehalten. Ein anderer Raum beherbergte die Kritiker. Ein dritter stand nur den Machern offen. Die Lehre aus diesem Ansatz lautet: Man sollte unbedingt dafür sorgen, einen Platz zu Hause für die Arbeit zu reservieren. Am Schreibtisch sollte man keine 3-Gänge-Menüs zu sich nehmen oder mit dem Freund aus Wuhan chatten. An die Tür gehört ein Schild: Bitte nicht stören. Wenn die Kinder auch zu Hause sind, brauchen sie natürlich einen Extra-Raum, in dem sie toben, im Internet surfen oder Hausarbeiten erledigen können. Doch man muß bei aller Logik auch nicht gleich zwanghaft werden. Gerade Kreativität hat auch damit zu tun, von Normen abzuweichen und sich von außen inspirieren zu lassen. Ein bis zweimal „Stören“ pro Tag ist erlaubt und kann als spielerischer Micky-Maus-Impuls gelten.
Zeit und Raum kann man ganz pragmatisch verändern. Sofern man die richtige Einstellung hat. Ein chaotisches Arbeitszimmer ist auch immer eine Einstellungsfrage. Wer langfristig erfolgreich von zu Hause arbeiten will, sollte -10 denken. 100 – 10 = 90%. Auch wenn man gerade versucht, alles zu kontrollieren und in Notfällen eine 100%ige Genauigkeit über Leben und Tod entscheidet, sollte man sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, daß die eigene Heimarbeit mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht aus 100%-Aufgaben besteht. Das heißt von all dem, was man auf dem Schreibtisch hat, verlangt tatsächlich nur ein Teil ein absolut perfektes Ergebnis. Bei vielem darf man sich an dem Italiener Pareto orientieren, der herausfand, daß ein nur gutes Ergebnis schon mit relativ wenig Aufwand zu erreichen ist. 80% ist gut und mit 20% Aufwand gut zu erreichen. Aber es kommt hier wirklich nicht auf die Zahlen an sondern die Einstellung. Wer gleichzeitig Job, Kinder und Gesellschaft im Auge behalten will, muß auch lernen, ab und zu eines zuzudrücken. So hat man ausreichend Erfolgserlebnisse und der Little-Town-Blues des Home Office kommt erst gar nicht auf.
Pausen, ein nettes Örtchen zum Arbeiten und Gelassenheit schaffen eine neue Arbeitswelt, ein fantastisches New Work, New Work.
©2010 Personalentwicklung 3000 Thomas Lang, Berlin