Mittwoch, 25. August 2021 12:46
Als die deutsche Weitspringerin Malaiki Mihambo den Olympiasieg in Tokio errungen hatte, bedankte sie sich mit den Worten: „Ich danke allen, die mich so genommen haben, wie ich bin.“ Ein schönes Beispiel dafür, daß Leistung gelingt, wenn man die Unterstützung von Menschen hat, die einem mit allen Stärken und Schwächen akzeptieren. Auf dem Siegerpodest steht nur eine Person, doch dahinter versammelt sich eine Team von Menschen, das ebenso leidenschaftlich gekämpft hat.
Unterstützung kann dabei auf unterschiedlichste Art und Weise vonstatten gehen. Die Trainer geben praktische Tips und Hilfestellungen. Sponsoren helfen mit Geld, um optimale Trainingsbedingungen zu gewährleisten. Die Familie bietet Raum für Rückzug und Anerkennung. In der Rede der Weitspringerin deutet sich noch eine weitere Form der Unterstützung an, die oft sehr subtil ist und meist ohne große Worte und auffällige Taten auskommt. Es ist die Kunst, den anderen so zu nehmen, wie er ist, und ihn das auch spüren zu lassen.
Menschen (und dazu gehören auch Olympioniken) sind nicht perfekt. Manchmal sind sie sogar egoistisch und stellen die eigenen Ambitionen über das Wohl von Freunden und Familie. Wer nicht ganz bei sich ist, verletzt oft andere auf dem Weg dorthin. Sich selbst zu finden bedeutet, Grenzen zu überschreiten. Nur so erfährt man, wer man ist und wie man mit anderen verbunden ist.
Es sind solche menschlichen Schwächen, die man auszuhalten muß, wenn man sich Sieger wünscht. Kritik ist erlaubt und kann richtig dosiert von Nutzen sein. Weitaus wichtiger ist es aber, kleine Fortschritte und Anstrengungen anzuerkennen. Auch Fehltritte können der Versuch sein, den Weg zu einem besseren Ich zu finden.
„Wer sich selbst finden will, sollte andere nicht nach dem Weg fragen“, meinte der Familientherapeut Paul Watzlawick einst. Andererseits reimen schon kleine Kinder „Wer nicht fragt, bleibt dumm.“ Manchmal gibt es eben mehr als eine Wahrheit. Feedback kann hilfreich sein. Andere Meinungen und Perspektiven zu hören, weitet den eigenen Horizont. Da wir Menschen aber bei allen Gemeinsamkeiten sehr individuell sind, ist kein Weg wie der andere.
Es ist eine große Herausforderung, den anderen zu nehmen, wie er ist. Reden ist Silber und Schweigen ist Gold. Oder umgekehrt? Unterstützung kann heißen, dem anderen gut zuzureden. Es kann aber genauso bedeuten, zu schweigen, wenn jemand etwas sagt, das für einen selbst wie Unsinn klingt. Auf Mihambos Weg gab es sicher Menschen, die sie umarmt oder aufgefangen haben, als sie zu weit oder zu kurz gesprungen ist. „Das ist doch kein Beinbruch“, „Komm, du schaffst es schon“, „Wenn du meinst…“.
Wer sich selbst finden will, darf andere auch einmal nach dem Weg fragen. Er darf sogar leise und laut „Wer bin ich?“ fragen. Das wahre Unterstützungs-Team gibt dann die passende Antwort, die eine Erinnerung an den Erfolg, der folgen wird, sein darf. Menschen, die ihre Ziele erreichen, haben irgendwann einmal diese Erfahrung gemacht. Jemand hat sie auf dem Weg an sich selbst erinnert.
Das Selbstbild eines Menschen, entwickelt sich aus dem, was er denkt, was andere über ihn denken. Wer einen Sieger zum Freund hat, nimmt ihn täglich, wie er ist. Manchmal mit Worten und hin und wieder ganz still. Deutschland schweigt nicht. Es sagt laut: „Danke Malaiki!“ Welchem Goldkind könnten sie heute sagen, daß sie es lieben, wie es ist?
Oder welchem goldenen Mitarbeiter? Leistung braucht Anerkennung und Menschen, die das Potenzial in anderen erkennen. Personalentwicklung3000 findet gemeinsam mit ihnen den Weg zu ihren Siegern. Durch Potenzialanalysen, maßgeschneiderte Trainings für Führungskräfte und Mitarbeiter und einfühlsames Coaching lernt man das goldene Handwerk der Wertschätzung.
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