Löschen Sie Ihr Handicap

Montag, 10. März 2008 08:23

Sie hätten eigentlich Großes vor, ABER....
Nun, dann ist dieser Artikel vielleicht genau das Richtige für Sie!

Handicaps

Handicap? Der Begriff ist im Sport recht geläufig und bezeichnet einen Faktor, ein Merkmal oder eine Größe, die einer der Parteien auferlegt wird, um Chancengleichheit zu gewährleisten. Das Handicap verhindert, dass jemand dank seiner Gene oder durch Technik einen Leistungsvorteil erzielt. Pferde im Rennsport müssen aufgrund von Gewichtsvorteilen beispielsweise mit zusätzlichen „Erschwernissen“ rechnen. Das Handicap ist also ein Nachteil. Es verhindert, dass man sein wahres Potenzial ausschöpft.

Die Self-Handicapping-Theorie aus der Arbeits- und Sozialpsychologie bietet eine interessante alternative Sichtweise auf „Behinderung“. Sie behauptet, dass sich Menschen gerade vor Leistungsanforderungen gerne selbst ein Bein stellen. Blödsinn, denkt man zunächst. Das macht doch keinen Sinn. Abwarten...

Selbstbehinderung (engl.: Self-Handicapping) dient dem Zweck das eigene Selbstbild durch Verhaltensweisen zu schützen, die später als Entschuldigung dienen können. Ein schönes Beispiel ist die durchgefeierte Nacht vor der Prüfung oder das Versinken in zeitraubender nutzloser Arbeit, um den wirklich wichtigen Aufgaben zu entkommen. Klingt das bekannt für Sie: "Ich habe noch soviel zu tun...da bleibt keine Zeit für..."?

In einem Experiment wurden Probanten schwierige Fragen zum Allgemeinwissen gestellt. Danach lobte man sie ausgiebig für ihre Leistung. Vor der zweiten Aufgabenrunde gab man ihnen die Wahl zwischen einem "Leistungssteigernden" und einem „Leistungshemmenden" Medikament (beides Placebos). Die Mehrzahl der Versuchspersonen wählte das... Leistungshemmende Medikament, wahrscheinlich um spätere schlechtere Leistungen entschuldigen zu können. Der drohende Gesichtsverlust lässt Wege wählen, die das Scheitern wahrscheinlich machen. So besteht die Möglichkeit, abzulenken und das Scheitern den Umständen zuzuschreiben. Sollte man trotzdem erfolgreich sein, wäre man ein Genie. Die Niederlage kann aber prima auf die Umstände geschoben werden.

Im Unternehmen kann das die sonderbarsten Blüten tragen. Der Mitarbeiter nimmt bereitwillig neue Aufgaben an, verzichtet auf den ersehnten Urlaub und werkelt mit Instrumenten herum, die längst veraltet sind. Steht er dann vor einer Herausforderung, konzentriert er sich nicht auf die Lösung. Er schlägt Hilfe aus und verdoppelt das Arbeitspensum mit unnützen Zusatzaufgaben. Nicht selten zeigen Chefs Verständnis, wenn es schief geht: „Er konnte es nicht schaffen. Die Umstände...“ Der Versager findet die Anerkennung der Kollegen und wechselseitig bestätigt man sich darin, wie schlecht die Welt doch ist.

Self-Handicapping ist perfekt, um zu versagen und gleichzeitig ein fragiles Selbst- und Fremdbild zu erhalten. Schuld sind immer die Anderen und natürlich die Umstände.

Selbstverständlich gib es eine Alternative zum Abschieben der Verantwortung. Sie besteht darin, eine Herausforderung anzunehmen, sein Bestes zu geben und mit dem Risiko des Scheiterns zu leben. Nicht einfach, aber vielleicht doch lohnend?!

Hier also die Alternative für Flipchartfans:

1. Selbstvertrauen! Auch wenn's schwer ist, denken Sie an den Erfolg. Punkt.

2. Genaue Planung. Kalkulieren Sie Hindernisse ein. Wappnen Sie sich dagegen. Suchen Sie Unterstützung.

3. Werden sie aktiv. Dazu ließe sich viel sagen. Besser ist es, einfach zu handeln.

Erstklassige Führungskräfte unterstützen sie dabei. Sie sehen die Möglichkeiten.

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