Business-Vampire

Donnerstag, 13. Januar 2011 13:42


Der Chronotyp eines Menschen legt etwa zu 50% fest, ob er ein Frühaufsteher oder eine Nachteule ist, sagt die Wissenschaft.  Die Selbsthilfeliteratur strengt sich an, alle Menschen möglichst früh aus dem Bett zu holen, denn Führungskräfte sind early birds. Schlechte Zeiten für die Business-Vampire?

Tatsächlich deuten die bekannten Studien darauf hin, dass Karrieristen, sofern sie nachts nicht schlafen, an Umerziehung denken sollten. Frühaufsteher haben bessere Noten in der Schule, sie besuchen bessere Universitäten, sie sind besser im Problemlösen, haben ein höheres Leistungsvermögen und daher auch mehr beruflichen Erfolg und höhere Gehälter.

Das zumindest sagen die statistischen Ergebnisse der Wissenschaftler, die, das ist allerdings nur eine Vermutung, in ihrer Mehrzahl selbst Frühaufsteher mit hohem Arbeitspensum und Neigung zu diszipliniertem bis zwanghaften Denken sind.  Der von ihnen entdeckte Morgenmensch ist demnach psychisch stabil, aktiv, gewissenhaft und mit seinem Leben zufrieden.

Wer wirklich morgens früher aufstehen will, hat im Grunde keine Wahl. Er muss früher ins Bett gehen. Am besten man richtet sich dabei nach der Natur und setzt sich möglichst früh dem Sonnenlicht aus. Das bringt die innere Uhr in Schwung und vertreibt negative Gedanken, wie aus der Depressionsforschung von Schulte und Tölle bekannt ist.

Der vom Aussterben bedrohte Abendmensch, der im Wettkampf um die Karriereleiter, und damit vielleicht auch um die Chance, seine Gene weiterzugeben,  unterliegt, hat aber vielleicht doch gewisse Stärken. Er ist intelligenter, kreativer und humorvoller. So gesehen besteht vielleicht ja noch Hoffnung. Wie heißt es so schön: Was man nicht im Kopf hat, muss man in den Beinen haben und umgekehrt. Der Vampir im Unternehmen kommt morgens zwar nicht auf die Beine, doch er kann sich beizeiten zu geistigen Höhenflügen aufschwingen.

Umerziehung oder nicht Umerziehung, das ist hier die Frage. Oder kann es ein Miteinander von unterschiedlichen Spezies im Unternehmen geben? Ist das vielleicht sogar die Zukunft? Die Next Generation eines Empires, das weder nachtschwarz noch sonnengelb, sondern viel mehr Diversifikationsfarben wie ein Regenbogen ist?

Lassen Sie uns gemeinsam von einem Unternehmen träumen, das die Arbeitszeiten so flexibel gestaltet, dass jeder nach seiner Facon glücklich werden kann. In einer Gesellschaft, die von Frühaufstehern dominiert wird, ist das kein leichtes Unterfangen, da die Fähigkeit zur Perspektivenübernahme und Unkonventionalität voraussetzt. Hier beißt sich die Katze dann in den Schwanz. Wären die Entscheider flexibel und innovativ, wären sie wohl nicht da, wo sie sind, in Führungspositionen. Sind sie es ausnahmsweise doch, haben sie sich vermutlich längst einen Late Night Start up gegründet, der ihrem Naturell entspricht. Das große Dilemma des Diversity (=Vielfalt im Unternehmen)-Managements besteht darin, dass es meist von denen ernst genommen wird, die es längst praktizieren, während jene, die es dringend brauchen, häufig gar nicht wissen, dass es so etwas gibt – Biss zur nächsten Krise. Das folgende Schaubild überspitzt den Zusammenhang zwischen traditioneller kontrollierender Führung und innovativem Unternehmensmanagement bei dem die Flexibilität der Arbeitszeit eine von vielen Facetten bildet.



Doch zwingen wir uns einmal zur Kreativität, die bekanntlich am besten funktioniert, wenn man einfach loslässt. Nehmen Sie die gewissenhaften Morgenmenschen mit zu einem Night-Out. Bieten Sie Ihnen Zigaretten und andere (legale) Drogen an, um den eigenen Horizont zu erweitern. Vertreiben Sie das Über-Ich und die Moral wenigstens auf einer After-Work-Party für eine kurze Zeit. Wer weiß, vielleicht leckt die andere Seite ja Blut und erkennt, welche Möglichkeiten in einem Unternehmen steckt, das nicht nur von 8 bis 18 Uhr, sondern Tag UND Nacht aktiv und kreativ ist.

Gerade in Zeiten eines zunehmenden Fitness- und Gesundheitswahns in Unternehmen, macht es Spaß auch einmal die dunkle Seite der Macht zu entdecken. Bei allem Stressmanagement, Work-Life-Balance und Burn-Out-Hype tut ein wenig Genuss (-training!) mit einer Spur Leidenschaft womöglich richtig gut!

Sie können diese Seite in sich selbst entdecken. Das ist die eine Möglichkeit. Sollten Sie aber verständlicherweise, so wie Sie sind, mit sich zufrieden sein, gibt es noch eine anderen Weg: Die Diversity-Führung auch Führungstandem™ genannt. Suchen Sie sich als Führungskraft einen Co-Piloten, der Ihr Profil optimal ergänzt. Einen Menschen, der anders als Sie eher zum Morgen oder eher zur Nacht tendiert, der Sie diszipliniert oder befreit.

Einen kreativen Co(ach)-Piloten für Personalentwicklung bei Tag und Nacht finden Sie hier.

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